Vor ein paar Tagen erreichte uns unten stehende E-Mail als Antwort auf die Übersendung unserer Preisliste an eine künftige Braut. Die Hochzeit sollte im kommenden Jahr an zwei Tagen stattfinden. Zunächst standesamtlich mit einer geplanten Dauer von etwa 2 Stunden an einem Samstag, gefolgt von der großen Feier in einer doch renommierten Veranstaltungsloaction in Dresden an einem Donnerstag von ca. 14 Uhr bis 2 Uhr nachts. Zunächst der Antworttext mit dem Hinweis, dass wir in 10 Jahren noch nie eine solche Antwort erhalten haben.
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Liebe Saskia und Stefan,
Ja euer Angebot hat uns erreicht. Ich bin allerdings schockiert und leider auch etwas sauer über Eure Preisvorstellung. Da ich unsere Hochzeit komplett selber organisiere habe ich seit ein
paar Wochen nur noch Freude am planen und Angebote einholen. Diese Freude wurde allerdings von den Summen für die Fotos etwas kaputt gemacht. Versteht mich nicht falsch, ich respektiere Eure
Arbeit und dazu gehört auch ein gewisses Training, aber für einen Tag Arbeit 2 Monatsgehälter von einem normalen Arbeiter zu verlangen finde ich absolut nicht gerechtfertigt! Natürlich weiß ich,
dass Eure Arbeit über die 12h an dem Tag hinaus geht, mit bearbeiten der Bilder und vorab Shooting (was wir überhaupt nicht brauchen), aber nur weil man heiratet heißt es nicht, dass man als
Brautpaar utopische Summen zahlen muss. Ich wünsche mir eine schöne Hochzeit und diese sollte auch von Anfang bis Ende in Bildern festgehalten werden und ich weiß auch, dass dies Arbeit bedeutet,
aber solche Summen, wie Ihr aufruft, kann sich ein normaler Arbeiter niemals leisten! Ich sage nicht, dass ich ein Angebot für 500€ verlange, aber ich hatte mit maximal 1500€ für eine Begleitung
von einem ganzen Tag gerechnet. Und das ist schon enorm viel Geld für mich, wie lange ich dafür arbeiten muss! Zudem finde ich es schade, dass Ihr auch auf unser Datum keine Rücksicht genommen
habt, wir heiraten an einem Donnerstag, was also nicht Eure Hauptarbeitszeit ist und da habe ich mir schon einen Rabatt vorgestellt zu den normalen Freitagen und Samstagen.
Nehmt diese Nachricht nicht persönlich, ich will euch auch keineswegs beleidigen, aber es ist meine und die meines zukünftigen Mannes sowie Familie ehrliche Meinung! Wenn Ihr Leute findet,
die solche Summen zahlen, dann bin ich erstaunt. Schade, dass wir nicht ins Geschäft kommen. Alles Gute für Euch.
Mit freundlichen Grüßen,
XXX
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Grundsätzlich möchten wir folgendes verdeutlichen: Eine Hochzeit ist eine kostspielige Angelegenheit. Und wir glauben, behaupten zu können, dass wir das aus erster Hand wissen. Es fallen Kosten an für Ringe, Blumen, DJ, Location, Essen und Getränke, Hochzeitskleid und Anzug - um nur ein paar zu nennen. Wir wünschen jedem Paar, egal ob es von uns begleitet wird oder nicht, dass es die eigene Hochzeit genau so ausrichten und erleben kann, wie es sich dies wünscht. Jeder soll seine eigene Traumhochzeit erleben dürfen! Selbstverständlich spielen das Budget und damit die eigenen finanziellen Mittel und Möglichkeiten eine durchaus wesentliche Rolle bei der Planung des Hochzeitstages und wir sind die letzten, die nicht verstehen, dass auch Budgets endlich sind. Wir erhalten viele Absagen mit der Begründung, dass wir eben leider nicht ins Budget passen. Und das ist in Ordnung! Wir haben vollstes Verständnis dafür, dass es nicht immer passt.
Zurück zur E-Mail-Antwort und dem Umstand, dass nun in gewisser Weise eine Erwartungshaltung auf Realität trifft. Aber der Reihe nach! Schade ist, dass sie sich die eigene Vorfreude auf die Hochzeit und ihre Planungsaktivitäten nun scheinbar kaputt machen lässt, ist es doch bis dahin nur ein Angebot unsererseits, das sie einfach ablehnen kann. Wir haben ehrlich gesagt keine Ahnung, was genau ein "normaler Arbeiter" ist und in welchen Gehaltssphären man sich als normaler Arbeiter/in bewegt. Das heißt aber nicht, dass wir nicht wüssten wie viele Menschen es gibt, die sehr wenig Geld verdienen. Unbestritten ist, dass wir keine Stundensätze mit Mindestlohnniveau aufrufen. Aber ob das nun 2 Monatsgehältern (netto oder brutto) gleich kommt, können wir nicht beurteilen. Und wollen wir auch gar nicht. Wir werden und wollen an dieser Stelle auch keine Preiskalkulation betreiben und von Fixkosten, Investitions- und Reparaturkosten oder von Aufwänden unsererseits für Vater Staat daher faseln. Die Annahme, unsere Arbeit wäre an einem Donnerstag weniger wert als an einem Samstag ist leider ein Irrglaube. Und das Budget von 1500 € für eine 12-stündige Begleitung am Tag der Feier reicht leider bei uns nicht aus. Nicht, dass wir nicht wüssten wie viel Geld 1500 € sind. Es ist für die allermeisten Leute eine gehörige Stange Geld! Viele Menschen verdienen nicht mal ansatzweise so viel Geld im Monat. Aber es ist schon rein betriebswirtschaflich für 2 Menschen, die wir die Hochzeit begleiten, zu wenig. Dennoch können wir - sicherlich zum Erstaunen der Braut - sagen, dass wir jedes Jahr Paare begleiten, die durchaus bereit sind unsere Preise zu zahlen und diese Investition zu tätigen. Wir rufen also keine Phantasiepreise auf, sondern solche, die wir und auch andere Menschen als gerechtfertigt empfinden. Der scheinbar offensichtliche Zeitaufwand unserer Arbeit für den Tag der Hochzeit und die Nachbereitung in den Tagen danach ist nur die Spitze einer Aufwandspyramide, und nein liebe Braut, Du weißt leider nicht, was da wirklich sonst noch so dahinter steckt.
Der Wert unserer Arbeit übersteigt den nominellen Invest in Euro in erheblichem Maße. Es geht dabei also auch um einen ideellen Wert, den man nicht in Geld beziffern kann. Unsere Arbeit folgt einer ganz bestimmten Philosophie. Wir möchten nicht nur eine Dienstleistung oder Fotos verkaufen. Wir möchten den Menschen, die uns buchen, ein Erlebnis verkaufen. Und dieses Erlebnis beginnt bei uns beim "Erstkontakt" über unsere Webseite oder später beim ersten Mailkontakt und endet bei der Übersendung des Hochzeitspaketes samt digitaler Bilder und Hochzeitsalbum. Wir möchten unsere Paare verzaubern und in Erstaunen versetzen, sie zu Tränen rühren und etwas erschaffen, was sie ihr ganzes restliches Leben begleiten wird. Jedes Jahr sind wir überwältigt vom Feedback unserer Paare. Das macht uns zum einen natürlich sehr stolz, bestätigt uns zum anderen aber auch in dem was wir tun und wie wir es tun.
Nun könnte man sagen, am Ende sind es auch nur Fotos, wie bei jedem anderen Fotografen/In - der/die ggf. weit weniger Geld verlangt - auch. Reduziert auf das offensichtlichste ist ein Ferrari auch nur ein Auto - Karosserie, Lenkrad, 4 Räder. Trotzdem kostet dieses Auto beispielsweise im Vergleich zu einem VW Golf mehr Geld. Und ganz sicher versteckt sich dieser Mehrpreis auch in den Details des Fahrzeugs selbst.
Wir hoffen, dass die künftige Braut den richtigen Fotografen/In findet, die zu ihrer Preisvorstellung passt und ihren Ansprüchen Genüge tut und dass sie eine ganz zauberhafte Hochzeit mit ihren Liebsten erleben wird!
Herzlichst
Saskia & Stefan
Hochzeit Bad Schandau
Hochzeit Bautzen
Hochzeit Julius Kost
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